15.09.2023

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Stärkung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz

Um die psychische Resilienz seiner rund 1.000 Mitarbeiter:innen in Deutschland zu erhöhen, hat ZINQ die Stelle „Corporate Social Worker“ geschaffen. Seit März 2023 ist die 25-jährige Christina Geldmacher als Betriebliche Sozialarbeiterin persönliche Vertrauensperson für alle Belange.

Christina Geldmacher, was sind Ihre Aufgaben als „Corporate Social Worker“ bei ZINQ?

Ich bin Vertrauensperson und Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiter:innen, denen ich offene Beratungen zu den verschiedensten Themen anbiete. Wir können alle beruflichen oder privaten Dinge besprechen, die gerade Sorgen bereiten – Stress bei der Arbeit, mit der Frau, dem Mann oder den Kindern, Probleme mit der Kindergeldkasse, ein Todesfall in der Familie oder im Bekanntenkreis. Wenn privat gerade viel los ist, beeinflusst das auch den Arbeitsalltag. Andersherum nimmt man berufliche Sorgen auch mit nach Hause.

Warum ist diese Arbeit ZINQ als Unternehmen wichtig?

Bei ZINQ wird der Mensch nicht nur als Arbeitnehmer, sondern als ganzer Mensch gesehen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, und man kann nicht erwarten, dass dieses Päckchen im Arbeitskontext vor der Tür bleibt. Je mehr man sich um die Mitarbeiter:innen kümmert, desto lieber bleiben sie. Das ist besonders wichtig, um Fachkräfte zu halten und zu gewinnen. Corona hat uns gezeigt, dass Gesundheit und Vorsorge für die Menschen immer wichtiger werden. Wenn man es schafft, Work-Life-Balance in das Arbeitsleben zu integrieren, ist das ein starker Faktor und ein großer Teil der Fürsorge für die Mitarbeiter:innen. Und je besser sich die Mitarbeiter fühlen, desto besser ist ihre Arbeit.

Wie können die Mitarbeiter:innen Sie bei Bedarf ansprechen? Gibt es Sprechzeiten?

Die Mitarbeiter:innen können mich jederzeit per Mail, Telefon, Diensthandy und WhatsApp erreichen. Hier machen wir im ersten Schritt einen Termin aus. Die Gespräche selbst werden wir dann entweder über Teams, per Telefon, an unseren jeweiligen Standorten in Person oder auch ganz locker bei einem Spaziergang führen.

Ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit sind unter anderem die Auszubildenden. Was machen Sie hier konkret?

Wir bieten regelmäßig Gruppenangebote für die Auszubildenden an - mit den Schwerpunkten Kommunikation, Umgang mit Konflikten, Stressbewältigung, Umgang mit dem eigenen Geld, Prüfungsstress oder Vereinbarkeit von Arbeit und Lernen. Die Gespräche helfen aber auch bei akuten Konflikten oder Sorgen in der Gruppe. Diese löse ich dann gemeinsam mit den Auszubildenden in Gesprächskreisen oder mit kleinen Übungen.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht?

Am Anfang waren die Mitarbeiter:innen noch sehr zurückhaltend. Inzwischen wird das Angebot immer besser angenommen. Und es gibt auch schon erste Erfolge. So konnten durch die Gespräche mit einer Person die Krankheitstage nachweislich reduziert und die Motivation gesteigert werden. Dass der Arbeitgeber Verständnis zeigt und sich für die mentale Gesundheit einsetzt, wurde hier sehr positiv bewertet.

Schön ist auch, dass die Menschen jetzt direkt auf mich zukommen, wenn ich in den Werken bin. Sie erzählen mir ganz selbstverständlich von ihrem Tag und freuen sich einfach über ein Gespräch. Wie wichtig so etwas ist, vergisst man oft schnell. Ein weiteres Erfolgserlebnis hatte ich mit meinen Workshops zum Thema Teamgeist. Anfangs war die Motivation zur Teilnahme gering. Die Mitarbeiter:innen haben sich gefragt, was sie überhaupt in dem Workshop machen sollen. Aber dann hat sich irgendwann eine Gruppendynamik entwickelt, so dass ich gar nicht mehr viel machen musste. Am Ende haben die Teilnehmer:innen auch selbst gemerkt, dass sie jetzt viel mehr als echtes Team zusammenarbeiten können.

Was möchten Sie langfristig mit Ihrer Arbeit bei ZINQ erreichen?

Ich möchte den Mitarbeitet:innen bei unseren Gesprächen das Gefühl geben, dass sie auch im Arbeitskontext ihre Schwächen zeigen dürfen und mir offen sagen können, wenn es ihnen nicht gut geht. Dafür möchte ich einen sicheren Ort schaffen. Nichts aus unseren Gesprächen geht an die Führungskräfte – ich habe selbstverständlich eine Schweigepflicht. Ich wünsche mir, dass sich das Angebot bei ZINQ gruppenweit etabliert und dass ich den Mitarbeitenden wertvolle Ratschläge und Tipps an die Hand geben kann.